Freitag, 5. November 2010

Curiosity Show

Der geneigte Leser hat es sicher schon gemerkt: dieses Land ist awesome. Beinahe jeden Tag gibt es Kuriositäten zu entdecken. Ich muss zugeben,  manche klären sich im Nachhinein auf, aber das kann man getrost ignorieren. Nicht ignorieren konnte ich einen Flyer, den ich gestern in einer netten kleinen Microbrewerie, dem Jackie O´s, in der es fast jeden Tag live Musik gibt.






Dies offenbart eindrucksvoll die amerikanische (Un-) Kultur und das zu Grunde liegende Wertverständnis.

Warum möchte man fragen? Gerade in Deutschland ist es eigentlich üblich, in Studentenstädten erst recht, dass die jüngeren der Gesellschaft weniger zahlen, etwa in Museen oder eben auch bei Konzerten. Hier nicht. Die unter 21 Jährigen zahlen doppelt so viel Eintritt als die über 21 Jährigen. Was auf den ersten Blick unverständlich klärte sich auf, als mich die (amerikanischen) Gäste darauf hinwiesen, dass der Genuß von Bier und anderen alkoholischen Getränken erst ab 21 erlaubt sei und dass man dann an den unter 21 jährigen doch nichts verdienen könne. Was nicht so recht nachvollziehbar ist - neben den teureren Importbieren oder hausgemachten Bieren gibt es noch das amerikanische Hansa-Pils, was Papst Blue Ribbon - oder kurz PBR - genannt wird, und für 1,50 $ erstaunlich süffig ist. Entsprechend gerne wird es von Undergraduates getrunken. Den Einwand, dass man durchaus doch auch alkoholfreie Cocktails anbieten könnte, fanden Sie dann eine "real good idea"... Glauben mochte man auch nicht, dass in deutschen Lokalen stehts ein alkoholfreies Getränk das Günstigste auf der Karte sein muss...
Aber auch ein anderer Umstand offenbar an diesem kleinen Flyer die Wiedersprüchlichkeit dieses Landes. So darf bei einer Bewerbung für eine Stelle bspw. das Alter nicht angegeben werden (Diskriminierungsgefahr!), permanent wird in jeder erdenklichen Situation darauf geachtet, keine Gruppe der Gesellschaft zu diskriminieren. Außer offensichtlich beim Umsatz an alkoholischen Getränken, da müssen unter 21 Jährige draußenbleiben. Ich würde klagen.

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